ANNIKA DAMASCHKE
Texterin und Redakteurin in Berlin.
Über Menschen nachzudenken, die sie faszinieren und bewegen. Über Geschehnisse sprechen, die ihre Umwelt beeinflussen. Das spornt Annika Damaschke dazu an, beruflich das zu tun, was sie tut: Schreiben. Am liebsten begibt sie sich dafür in ihr Lieblingscafé, klappt Laptop und Notizbuch auf und legt los. Dabei möchte sie ganz bei der Sache sein und nicht an ihr Aussehen denken müssen. Deswegen wünscht sie sich Bekleidung, in der sie sich wohlfühlen kann, die bequem ist, ansprechend aussieht und nicht vom Eigentlichen, dem Arbeitsinhalt, ablenkt. Ihrer Persönlichkeit entsprechend gekleidet zu sein ist ihr wichtig: „Nur so kann ich mich selbstbewusst präsentieren, wenn ich mir treu bleibe und mich nicht verkleide“.
Elegante Oversize-Winterjacke: Giselle-Jacke | Trekkingblazer 2 aus elastischer Schurwolle | Kimonokleid mit 1/2-Arm aus unkompliziertem Krepp
Turtle-Neck-Shirt | Covermäntelchen aus Mohair
Keinen überfüllten Kleiderschrank mehr zu haben, das heißt auch in sich selbst Klarheit zu schaffen. Beginnt der persönliche Erfolg nicht genau da? Bei der Klarheit? Zugegeben, erst einmal muss ich mich mit mir und mit den Aspekten auseinandersetzen, die für mich gute Kleidung ausmachen. Das braucht Zeit. Oder zutreffender gesagt, Zuwendung und Aufmerksamkeit. Es ist wie mit allen anderen Handlungen auch: Im Grunde ist es eine Ent-Scheidung, die wir treffen. Weg vom Zuviel, hin zum Essenziellen. Was ist mir wichtig? Was will ich nicht mehr? Ist der Kern erst einmal herausempfunden, wird es ganz leicht.
Leichtes Covermäntelchen aus Schurwolle | Shirt mit Wasserfallkragen | Garçon3-Hose
Etuikleid mit U-Boot-Ausschnitt und 7/8-Arm aus Dupionseide
Fotos: Lisa Plesiutschnig
In der Arbeitswelt findet eine Veränderung statt. Frauen sind maßgeblich daran beteiligt. Hierarchien werden flacher, Kleiderordnungen – langsam aber sicher – liberaler und weiblicher. Physische, visuelle und psychische Korsetts werden zunehmend infrage gestellt. Businesskleidung wird neu gedacht: Weg vom Fremd-, hin zum Selbstbestimmten. Verantwortlichkeiten, Personalentwicklung und Kommunikation verändern sich. Frauen stehen immer mehr im Mittelpunkt. Sie nehmen Position ein, sie führen, sie integrieren. Cool ist out. Die Anforderungen sind umso komplexer. Kleidung im Business wird entsprechend differenzierter. Nonverbal unterstützt sie unser persönliches Anliegen nach außen. Sie wirkt aber auch auf unser Inneres ein. Sie kann uns schwächen, vor allem aber stärken. Wer sich im Business ‚anders’ – weil authentisch – kleidet, ist in der Lage, eine politische Haltung zu verkörpern sowie eine wirtschaftliche Entscheidung zu treffen und damit maßgeblich an Veränderungen mitzuwirken.
Ein Fotoprojekt mit Jamaine Pulat, Studentin an der design akademie berlin – hochschule für kommunikation und design in Kooperation mit der Designerin Karin Jordan | Jamaine Pulat: Jahrgang 1993 / Geburts- und Heimatort Berlin / Interessen: kreative Lebensgestaltung, moderne Technik, Kultur, mediterrane Länder, Sprachen, moderne Netzwerke, Familie, Freunde, Tiere, Sport
Im Rahmen ihrer fotografischen Ausbildung an der design akademie berlin stellt die junge Fotografin Jamaine Pulat das Arbeitsprinzip der Designerin Karin Jordan in einer fotografischen Bildreihe dar. Jamaine ging es insbesondere darum, den Stil und die Emotion der Kleidung von Karin Jordan zu transportieren. Ihr Gesamtkonzept erarbeitete sie in engem Austausch mit der Desingerin. Es war ihr wichtig aufzuzeigen, wie durch die Kleidung die Persönlichkeit der Frauen selbstbewusst und ausdrucksstark zur Wirkung kommt. Mit der Gegenüberstellung von zwei verschiedenen Frauentypen unterschiedlichen Alters veranschaulicht sie außerdem, dass die Kleidung an einer jungen wie reiferen Frau gleichermaßen ihren würdevollen Ausdruck findet und somit charakterstarke Frauen zeitlos und bodenständig in ihrem Alltag begleitet.
Fotos: Jamaine Pulat